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Wie wirkt sich die Digitalisierung auf den Beruf Mediengestalter/-in für Bild und Ton aus?

Die Ausbildung zum Mediengestalter Bild+Ton ist etwa 20 Jahre alt. Der Rahmenlehrplan wurde zuletzt 2006 aktualisiert. Die Digitalisierung ist in aller Munde. Diverse Beiträge in Funk&Fernsehen und im Internet, in den Zeitungen usw. informieren darüber, z.B. Industrie 4.0, IOT (Internet der Dinge), M2M (Machine To Machine), KI (künstliche Intelligenz) usw. . Die KI wird nach Einschätzung von Wissenschaftlern die Welt ebenso stark verändern, wie einst die Erfindung der Elektrizität. In der Automobilindustrie arbeiten bereits Roboter in menschenleeren Hallen (z.B. bei Tesla) und setzen dort vollautomatisch ganze Autos zusammen. Warum soll das in der Medienbranche nicht möglich sein? Lassen sich die Fertigungsschritte eines Videos nicht genau so gut planen? Welche Arbeitsplätze wird es in Zukunft noch geben und mit welchen Anforderungen? Die beiden größten Medientechnik-Messen IBC (Amsterdam) und NAB (Las Vegas) zeigen, was heute bereits möglich ist. Auf deren Websites finden sich Informationen zum Stand der aktuellen Technik sowie Ausblicke in die Zukunft.

Beiträge zum Thema

 

Aufgabe: Diskussion folgender Fragen und Abgabe einer schriftlichen Ausarbeitung

  1. Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung (Industrie 4.0, neue Technologien, ...) auf die Medienbranche? Ist die gesamte Medienbranche im Umbruch? Wie wird sie sich verändern?

  2. Die Automatisierung schreitet voran. Welche Technik wird in Zukunft zum Einsatz kommen? Beispiele: Welche Kameras mit welchen Eigenschaften werden Sie nutzen? Welche Schnittsysteme? Welche Distributionsformen?

  3. Womit kann man in der Zukunft in der Medienbranche Geld verdienen?

  4. Welche Kompetenzen müssen in der Berufsausbildung (Mediengestalter Bild+Ton) heute vermittelt werden, damit Sie 'morgen' einen Job bekommen und vielleicht sogar behalten, weil Sie den Anforderungen an die Tätigkeit gewachsen sind?

Spekulieren Sie! Die Ergebnisse Ihrer Arbeit werden vom Lehrer nach dem Unterricht eingesammelt und auf dieser Seite zusammengetragen. Ihre Originale bekommen Sie zurück.


 

Zusammenfassung 2017

Vorstellungen der Klassen ME72 (21.11.), ME62 (22.11.), ME73 (27.11.), ME63 (27.11.), ME61 (4.12.) und ME71 (4.12.)

 

1. Änderungen (in der Content-Produktion)

  1. Das Arbeiten in der Cloud wird zur Selbstverständlichkeit - mehr 'Online', mehr 'Internet', mehr 'Streaming', die Vernetzung nimmt weiter zu. Der Content wird für Mobiles optimiert (Handy+Tablet). Firmen-Standorte müssen über Internetzugänge allerhöchster Qualität verfügen. Die Konkurrenz arbeitet globalisiert/international und arbeitet ggf. gemeinsam online an Projekten. Ratings machen die Qualität kleinerer Zulieferungen beim Crowdworking 'öffentlich'. Auch die weitere Zunahme von UGC (User generated Content) ist wahrscheinlich.

  2. Wir sehen eine exponentionelle Zunahme von neuen Erfindungen (Hard- und Software, Kameras, Licht, Postproduktion, ...). Die Systeme werden z.T. kompakter und damit auch das Zubehör. Für viele Anwendungen gibt es spezielle Hard- und Software. Schnelle Reaktion, agiles Arbeiten, bestmögliche Planung und Kontrolle werden noch wichtiger für den Erfolg einer Unternehmung.

  3. Die Systeme werden immer leistungsfähiger: z.B. höhere Bildauflösungen, mehr FPS. HDR wird schnell Realität. Der laufende Prozess der Technikanpassung an die Dynamik des Auges ist noch lange nicht abgeschlossen. Eine viel höhere Anzahl von Frames moderner Kameras ermöglicht Super Slow Motion auch in 4k: Beispiel1, Beispiel2. Die Nutzung von Sprachsteuerung und Touchscreens wie z.B. in 'minority report' wird möglich.

  4. Eine Effizienzsteigerung und Flexibilisierung in der Auftragsbearbeitung ist möglich durch den Einsatz von maschinellem Lernen. Sich wiederholende einfache Arbeitsschritte/Aufgaben werden optimiert und automatisiert. Nach 'gestalterischen Grundsätzen' kann z.B. die Auswahl korrekter Ausschnitte aus hochauflösendem 4k-Footage vorgenommen werden (Ballverfolgung im Fussballspiel usw.). Die meisten Prozesse laufen schneller ab. Durch höheres 'Content'-Volumen (mehr Aufträge, schnellere Ausführung) werden günstigere Preise möglich. Als Folge der Automatisierung und damit weltweit konkurrenzfähigen Preisen können internationale Aufträge akquiriert werden. Hohe Startinvestitionen sind für viele dieser Spezialisierungsmaßnahmen nötig (Crowdfunding, StartUp-Förderung/Enabler, ECO-System, ...).

  5. Der Prozess hin zur weiteren Spezialisierung läuft in rasantem Tempo.
    Beispiel: Das Tagesschau-Studio wird bereits heute fast 'rund um die Uhr' nur für einen Zweck genutzt und optimiert, ...
    Ein möglicher Erfolgsfaktor ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit ehemaligen Konkurrenten - autonome crossfunktionale Teams. Die Arbeitsteilung macht eine weitere Spezialisierung möglich, bis hin zu Kleinstaufträgen, welche im Home Office erledigt werden können (Crowdworking). Teambesprechungen via Skype o.ä. werden zur Normalität.

  6. Die technische Qualität der Produkte steigt weiter. Der Anspruch der Konsumenten an die Produktqualität steigt mit den Möglichkeiten (siehe Erfolge der Vorreiter wie z.B. Netflix, Amazon, Apple). Es entstehen weniger oder keine Fehler in der Ausführung der Aufträge, welche rund um die Uhr bearbeitet werden können und müssen (Just-In-Time). Datenraten, Datenmengen und die Komplexität der Beschreibungsdaten steigen mit der Qualität. Die neue Qualität wird von kleinen Redaktionsteams bzw. einem Produzenten verantwortet.

  7. Einfache Aufgaben/Tätigkeiten werden von Robotern und automatisierten Programmen erledigt. Für viele Anwendungen reicht die Arbeit mit vorgegebenen Vorlagen/Vorgaben, welche direkt vom Kunden ausgewählt werden können via Internetseite - entsprechend der Auswahl von Vorlagen für Webseiten in jimdo.de oder wix.com bei der Erstellung von Websites. Einmal als richtig erkannte Vorgaben - so kunstvoll diese auch immer sein mögen - können als Vorlagen dienen und automatisch reproduziert werden.

  8. Die Planung von Projekten wird genauer. Bewährte Presets/Vorlagen erleichtern die Arbeit. Planungstools unterstützen bei der Fehlersuche und der Optimierung des Projektplans. Es kann direkt aus dem Projektplan heraus gearbeitet werden. Vorgaben (Metadaten) können an standardisierten Schnittstellen übergeben werden. Einstellungs- und Justierungsfehler können so weitgehend vermieden werden. Aufträge in solchen Projekten erhalten vorzugsweise Firmen, die die vorgegebenen Schnittstellen kennen und verwenden und für zeitgerechte Zulieferung bekannt sind. Bei Setbesichtigungen werden bereits erste 3D-Modelle erzeugt werden, die in der weiteren Planung genutzt werden können.

  9. Jobs könnten sich möglicherweise durch den Einsatz von Technik wandeln oder sogar komplett entfallen, z.B. durch vollautomatisierte, programmierte Roboter sowie Bildmanipulations- und Bearbeitungssoftware.

    1. Betroffen von Änderungen und Rationalisierungsmaßnahmen sind z.B. Studiokameramann, Disposition, Bildmischer, Grafiker, Prompter, Kabelhilfen, MAZ-Operator bzw. Beitragsoperator, Requisiteur (eingeschränkt), Lichtoperator, Script Continuity, Kostümbildner. Hier beschäftigte Personen sollten sich im eigenen Interesse schleunigst weiterbilden.

    2. Bei EB-Drehs werden weiterhin kleine Teams vor Ort sein. Man wird versuchen, die Arbeit möglichst wenigen Mitarbeitern aufzubürden (z.B. VJ). Teilweise Smartphone-Produktion möglich (iPhone-App "LiveU" für Fernsehübertragungen, Live-Schalten oder Überspielung von Handy-Clips).

    3. Sie können davon ausgehen, dass auch in der Postproduktion viele Jobs mit technischen Vorlagen und Vorgaben automatisiert werden können. Absprachen mit Kunden werden reduziert auf das Exakte und Notwendige, z.B. mit Pro-Services von Vimeo (Postproduktion einfach gemacht). Den Einsatz von Spezialisten anstelle von automatisierter Software und Robotern muss man sich in Zukunft leisten wollen und können - abhängig von Projekt und Auftraggeber.

    4. Die Arbeitsschritte selbst - jeder für sich - sind einfacher auszuführen. Die Trennung in gestalterisch tätige und technisch tätige Menschen wird aufgehoben. Blockschaltbilder vs. Ästethik ist eine Diskussion von vorgestern. Die Jobs gehen an Menschen, die beides beherrschen und den Überblick haben. So können sich potentielle Arbeitgeber ein Gehalt sparen, was sie konkurrenzfähiger rnacht.

  10. Mehr Drahtlos- und Funktechnik an Sets und auf Ü-Wagenproduktionen ist bereits Realität: z.B. Bolt Funkstrecken.

  11. Ü-Wagen werden bereits bei vielen Produktionen durch den Einsatz von Apps, mehreren Mobilfunkzugängen (z.B. MultiSIM) und WLAN-Zugängen ersetzt. Das ehemals für SNG (elektronische Berichterstattung) benötigte Equipment hat Platz in einem LiveU-Rucksack (bzw. VJ-Rucksack bzw. Video-Rucksack)

  12. Die Preise von 'Cloud'-Services fallen kontinuierlich. Die Vorhaltung und der Einsatz eigener IT (Software und Hardware) wird in Zukunft zu einer unerträglichen Kostenbelastung. Im harten Konkurrenzkampf wird man ausweichen auf Dienstleister in der 'Cloud' - vorwiegend aus Deutschland und Europa (Datenschutz). Auch das Mieten von benötigtem Equipment für das Projekt wird mehr und mehr zur Standard-Vorgehensweise werden.

  13. Liveproduktion im Studio, alles über die Regie steuerbar: Mehr Einsatz von ferngesteuerten Kameras, Kamerakränen, selbstfahrenden Dollies, mehr Arbeit mit beweglichen Kameraköpfen (Beispiel: Cinebot, Mark Roberts, usw.). Kamerafahrten werden programmiert.

  14. Planung mit 3D-Tools (z.B. Motion Tracking), Videos mit Motion Tracker analysieren und passende Kamerafahrten planen macht die Arbeit genauer.

  15. Der Einsatz von Drohnen wird weiter ausgebaut (Mavic Pro). Es ist absehbar, dass die Drohnentechnik weiter miniaturisiert wird, d.h. Drohnen werden leichter und leistungsfähiger. Der eine oder andere Helikopter wird eingespart.

  16. Mehr Internet, weniger (lineares) Fernsehen. Abruf von Sendungen nach Lust und Laune (non linearer Medienkonsum), Sendepläne werden ggf. einfacher oder entfallen.

    • Menschen wollen besser, interessanter, abwechslungsreicher unterhalten werden - nur 'Fernsehen' reicht nicht mehr.

    • Mehr Interaktion, wie z.B. bereits in einigen Computerspielen zu sehen ist.

  17. Es wird immer mehr virtualisiert. CGI wird immer realitätsgetreuer. Natürlich wirkende Hintergründe, schnell realisierbare Effekte und einfache Animationen werden immer wichtiger. Augmented Reality und VR (Virtual-Reality-Computerspieleaction) mit vom Nutzer kontrollierbaren Szenenwechseln (on demand) wird möglich. 3D-Interaktion erfordert z.B die Zusammenarbeit mit Distribution und Streaming der Game-Industrie. Eine neue Art der Freizeitgestaltung wird mit Holodecks ermöglicht. Augmented Reality Live könnte ebenfalls schnell für Interesse sorgen.

  18. Gestaltung beim Dreh und in der Nachbearbeitung wird mehr und mehr zum Kinderspiel. Neue Hard- und Software unterstützen die Einhaltung allgemeiner künstlerischer Grundsätze und setzen diese teilweise automatisch um.

  19. Mehr Services Online/Cloud, Vereinfachung von Beauftragungen und parallelen Arbeiten, genauere Vorgaben z.B. via Formularen in Webseiten, einfachere Nutzung von Archiven, Preview/Kontrolle, Abnahme, Delivery.

  20. Mehr Drehs werden im Studio stattfinden, da VFX immer besser werden und einfacher zu realisieren sind. Bestmögliche Schauspielperformance wird in beliebige Umgebungen projiziert.

  21. Die Radiotechnik ist bereits weitgehend automatisiert. Ein Selbstfahrer/Moderator macht alles, z.T. sind bereits gesamte Radiosendungen vorher aufgezeichnet. Der UKW-Funk wird eingestellt werden, denn die digitale Technik ist langfristig günstiger und die analogen Kanäle werden für andere Zwecke benötigt. In Zukunft ist denkbar, Radiosendungen auch mit Bildern aus dem Studio via Internet zu streamen, z.B. 360Grad Kamera, Zuhörer wählt Perspektive. Die eingespielte Musik könnte auf Hörerwunsch sofort ausgewechselt werden, damit nicht gleich der ganze Sender gewechselt wird bei Nichtgefallen. ;-)

  22. Eine konstante Innovationskultur wird Pflicht - baue, messe, lerne und wieder von vorn. Durch die voranschreitende Aufgaben-Spezialisierung ist es für die meisten Unternehmungen von Vorteil, sich in Städten mit einer hohen Dichte von Medienunternehmen und dem benötigten kreativen Potential anzusiedeln, z.B. in Berlin.

 

2. Möglicher neuer Technikeinsatz

  1. Die interessantesten Geschäftsmodelle für neue Unterhaltungsformen sind im Internet zu erwarten. ALLE sind 'always on' und konsumieren in jeder freien Minute - z.B. Unterhaltung mit dem Smartphone. IP-TV ist weiter auf dem Vormarsch, z.B. auch bei T-Systems.

  2. Viele neue Websites und Apps können Produktionen/Workflows beauftragen, konfigurieren und steuern über eine Auswahl von möglichen Vorgaben (Spezialisierung, programmierte Abläufe).

  3. Es kommen vorzugsweise Kameras zum Einsatz, welche auch von einer Person alleine bedient werden können wie z.B. die SONY PXW FS7 (Einsatz z.B. Dokumentarfilm, Besonderheiten: z.B. kein zusätzliches Rig nötig).

  4. Consumer-Kameras, Smartphones und Medien-Gadgets liefern Bilder immer höherer Qualität und Auflösung. Die Bedienung der Geräte wird einfacher, die Automatikprogramme werden besser, z.B.

    • Sowohl Bild- und Farbauflösung von Consumer-Geräten entsprechen bereits weitgehend aktuellen professionellen Videostandards.

    • Die Focusautomatik wird genauer und schneller, z.B. durch automatische Motiverkennung.

    • 10Bit Auflösung anstelle der bisherigen 8Bit erleichtern die Arbeit unter schwierigen Lichtbedingungen.

  5. Einsatz von Lichtfeldkameras, z.B. Lytro Cinema. Post-Focus ist damit möglich, aber noch sehr teuer und verbunden mit sehr hohen Datenmengen und allen daraus resultierenden Problemen. Kleine menschliche Fehler (Schärfe ziehen) können durch den Einsatz solcher Kameras in der Post von KI-Systemen korrigiert werden.

  6. Auch VR (Virtual Reality)-Kameras kommen zum Einsatz.

  7. 360Grad-Kameras eröffnen neue Möglichkeiten. Auch Lösungen wie Intels Voxel und Volumetric Video Capture and Creation kommen zum Einsatz.

  8. Weiter zunehmender Einsatz von VFX. VFX-Supervisor und -producer bekommen mehr Arbeit - welche in kürzerer Zeit zu erledigen sein wird.

  9. Leistungsfähige Programme - wie z.B. Adobe Creative Cloud - sind für wenig Geld abonnierbar. Videoplattformen wie z.B. Youtube und Vimeo stehen ebenfalls für jedermann zur Verfügung. Die Erstellung einfacher Videos wird zum Kinderspiel - ALLE können mitmachen. Beispiele:

    • Alle können Footage liefern, Zuschauer können interaktiv Programmteile liefern, z.B. aus der Provinz vom Fussballplatz live in die Sendung streamen.

  10. Mehr Funktechnik, z.B. Einsatz drahtloser IP Kameras für geringe bis mittlere Anforderungen an die Videoqualität (komprimiert).

  11. Die bessere Hard- und Software der neuen Aufnahmegeräte ermöglicht eine Vorproduktion in noch höherer Qualität. Beispiele:

    • bessere Bildstabilisierung (leichtere Kameraführung, weniger Verwackler)

    • schnellere, leistungsfähigere Ingest-Systeme (höhere Datenraten, automatische Transkodierung usw.)

  12. Automatisierte, maschinelle Kamerabewegungen, z.B. Nachrichtenstudio N24/Welt; festinstallierte, programmierte Kamerabewegungen (Kameramann entfällt). Auch Dollys u.ä. im Studio werden programmierbar sein.
    Beispiel: Cinebot. Objektverfolgung wird Standard; Beispiel: Ballverfolgung beim Fußball.

  13. Videoschnitt:

    • Viele Vorgaben für den Schnitt sind automatisierbar, u.a. durch den Einsatz von KI und Bilderkennungssoftware.

    • Clips können automatisch nach Timestamp sortiert und in der Timeline angeordnet werden - sogar in mehreren Videospuren. Nach dem 'Ausmisten', 'Kürzen', 'Anordnungskorrekturen' des Materials (Rohschnitt) und ein paar weiteren Vorgaben (z.B. zu Bauchbinden und Übergängen) - durch den 'Schnitt-Supervisor' (ehemals Video-Editor) - kann das Programm die Endbearbeitung selbst vornehmen.

    • KI kann automatisch aus den angeordneten Clips einen Schnitt erstellen entsprechend künstlerischer Vorgaben. Die genaue Auswahl von Bildausschnitten wird dem System überlassen. Dieses wird möglich, sobald Bildausschnitte in hohen Auflösungen bereits beim Dreh größer gewählt werden als notwendig. Ein KI-Schnittsystem kann künstlerisch korrekte Bildausschnitte in Millisekunden auswählen. Auch Anschlussfehler können mit KI entdeckt und möglicherweise sogar korrigiert werden - wenn der 'Rohschnitt' etwas taugt.

    • Die 'feine' Audiobearbeitung wird Teil des Schnittprogramms. KI kann Bild und Ton exakt synchronisieren (z.B. PluralEyes). Der Ton wird ggf. nebenbei auf Verständlichkeit geprüft und bei Bedarf halbmanuell bzw. vollautomatisch korrigiert und ausgesteuert (z.B. Stimmanalyse und Korrektur).

    • Die Farbgebung des gesamten Videos kann automatisch entsprechend einer ausgewählten Vorlage durchgängig aneinander angepasst werden.

    • Bauchbinden können automatisiert eingeblendet werden, da Bilderkennungssoftware sprechende Personen erkennen kann.

    • Die Bearbeitung der Audiotracks erfordert gegenüber dem Videoschnitt etwas mehr Arbeit.

    • Nach Durchsicht und Kontrolle des 'Schnitt-Supervisors' ist das Video fertig.

  14. Beliebige Vermischungen von vorproduzierten Videos mit Animationen und Liveaufnahmen. Mit Adobe After Effects und anderen Programmen (z.B. CAD) werden virtuelle Räume geschaffen und animiert. Beleuchtungspläne, Kameraeinstellungen usw. können in solchen Plänen ggf. bereits exakt festgelegt werden.

  15. Die Automatikfunktionen von Audio-Aufnahmegeräten und die Speicherformate werden sich weiter verbessern und in der Bedienung vereinfachen. Mehr Tonspuren sind denkbar. Bei den heute maximal genutzten Auflösungen von z.B. 32Bit und einer Abtastrate von z.B. 96kHz sind weitere Steigerungen nicht zu erwarten. Heute gebräuchliche Programme - wie z.B. ProTools - sind weiter im Einsatz.

  16. Der Einsatz neuer Sensoren für Temperatur, Helligkeit, Gesichtsausdruckserfassung und Geräusche (klatschen, lachen, husten, "ja/nein" schreien, ...) usw. lassen mehr Interaktivität zu. Sprach- und Gestensteuerung ermöglichen neue Anwendungen (siehe z.B. Google Assistant, Apple Siri, Bixby, Navi).

  17. Die Manipulation von Bildern wird noch einfacher, z.B. Austausch von Schlechte-Laune-Gesichtern gegen nettes Aussehen in Echtzeit.

  18. Der Schnitt wird stark automatisiert. Nach einem groben Rohschnitt wird die Feinarbeit automatisiert vom Schnittsystem übernommen. Algorithmen errechnen nach künstlerischen Vorgaben die optimalen Schnitte auf Basis von Bilderkennungssoftware und Best Practice Patterns (KI), d.h. bei vorherigen Sendungen bereits bewährte Vorgehensweisen.

  19. Live-Sendungen könnten Bilder aller Kamerapositionen nach Bedarf an Zuschauer liefern, der selbst 'mischt'.

  20. 360Grad Videos mit dem Zuschauer mitten im Geschehen ...

  21. Vollautomatisierte Radiosendungen aus dem Internet mit beliebigen Anzahl von Kanälen, Musik- und Themen entsprechend Hörerauswahl, z.B. Nachrichten nur alle 3 Stunden, 50% Rock&Pop, 20%Klassik, 10%Deutschsprachig, kein Freejazz, keine Andrea Berg.

  22. Intelligentes Licht, z.B. Scheinwerfer, welche die Objekte selbstständig entsprechend programmierter Vorgaben verfolgen (KI); stärkere Vernetzung von Kamera und Licht.

  23. Bildbearbeitung bereits am Aufnahmegerät, siehe z.B. Portraitaufnahmen

  24. Script&Continuity werden vereinfacht durch Tools wie z.B. von Lockit Network (inhaltliche, technische und organisatorische Informationen nur noch digital)

  25. Automatische Korrekturen von unverständlichen Sätzen werden mittels KI möglich. Teile von oder auch komplette Texte könnten in naher Zukunft von Maschinen passgenau entsprechend den programmierten Vorgaben gesprochen werden. Sobald der erste Sprachassistent mit der Stimme von Christian Brückner spricht, benötigt man für viele Zwecke keinen Synchronsprecher mehr.

  26. Auch kleine Firmen können großes leisten und große Projekte stemmen, indem sie sich gezielt benötigte Services dazu mieten, z.B. liveu.tv. Die Kooperation mit Partnern wird noch wichtiger.

  27. Die eigene IT ist zu teuer und wird weitgehend outgesourced, d.h. die Firma besitzt wenig eigene Geräte. Ungenutzt herumstehende Maschinen gibt es nicht mehr. Geräte werden nach Bedarf gemietet, z.B. auch der Einsatz von Hard- und Software-Ressourcen via Cloud. Möglichst standardisierte Abläufe/Workflows werden detailreich geplant und automatisiert ausgeführt.

  28. Der Einsatz von KI macht es möglich, dass 'fertiges' Material automatisiert auf Fehler geprüft werden kann, d.h. keine Montagsproduktionen mehr => höhere Qualität.

  29. Noch mehr realitätsgetreue Animationen bewegter Bilder, z.B. CGI - sehr hohe Kostenersparnis möglich. Bald schon könnte der Tagesschausprecher ein ausgewählter Avatar sein, der den aktuellen Nachrichtentext besser vorliest wie heute ein Navi. Sie wählen den Style mit dem sie vorgetragen werden und die gewünschten Nachrichtenrubriken (z.B. kein Sport, kein Wetter, Politik 50%, Ausland 20%, Deutschland 20%). Wer will dann noch die Nachrichten so wie sie heute präsentiert werden?

  30. Die insgesamt günstigere Produktions- und Distributionskette ermöglicht Freiräume für unabhängige Produzenten, welche es zuvor so noch nicht gegeben hat. Die Wahrscheinlichkeit des Scheitern bleibt wie gehabt, aber jetzt stehen dem möglichen Mißerfolg riesige Chancen gegenüber, d.h. eine Vielzahl an kleinen, unabhängigen Firmen mit "Wagniskapital" wagt das Unmögliche. Auswirkung: Mehr Aufträge für zuverlässige, günstig und qualitativ hochwertig arbeitende Dienstleister/Zulieferer.

  31. 3D-Technologie

 

3. Wo gibt es neue Jobs und Aufgaben?

  1. Alle neuen technischen Systeme (Hard- und Software) arbeiten unter der Aufsicht von qualifizierten Personen. Der IT-Anteil an der künftig zu verrichtenden Arbeit wird sehr hoch sein. Software-Support gehört in Zukunft zum technischen Grundlagenwissen und ist kein Expertenjob mehr.

  2. Wer viele Tätigkeiten verrichten kann, ist deutlich im Vorteil, z.B. Beleuchter, Kamerabedienung, Regie und BiMi gleichzeitig bei einfacherer Bedienung und KI-Unterstützung.

  3. Wenn in einer Smartproduktion neben dem Reporter nur noch ein Techniker benötigt wird, dann ist dieser gleichzeitig sowohl für die Qualität von Bild+Ton als auch für Licht- und Bildgestaltung und die sichere Übertragung der Daten in die Regie zuständig.

  4. Der Einsatz von bewegten Bildern für vielerlei Zwecke ist immer einfacher zu realisieren: auch öffentliche Aufführungen an Gebäuden oder in Ausstellungen nehmen zu. Mehr private Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Videoproduktionen - Hochzeiten, Präsentation von Kleinstbetrieben und Vereinen - ist ebenfalls wahrscheinlich bei fallenden Preisen, d.h. eine detailgenaue Planung standardisierter Produktionen wird noch wichtiger. Auch kreative Internet-Startups mit neuen Geschäftsmodellen schaffen neue Nachfrage.

  5. Durch eine weiter steigende Nachfrage nach günstigeren Produktionen fällt auch deutlich mehr Arbeit bei den nicht automatisierbaren Arbeiten an. Die Arbeit kann aufgrund leichterer Bedienung neuer Soft- und Hardware und leistungsstarken Computern von eingearbeitetem Personal immer schneller verrichtet werden - kleine Firmen müssen sich stark spezialisieren oder 'Sterben an Einarbeitungsaufwänden'.

  6. Die Automatisierung der Produktion von hochwertigen Tonspuren - Audio - ist bereits weitgehend abgeschlossen. Weiterhin ist somit die genaue Kenntnis und Anwendung von Mikrofonen und die Bedienung von Audio-Programmen erforderlich.

  7. Das Verleih-Gewerbe wird mehr zu tun bekommen, denn die Anschaffung neuen Equipments lohnt sich für kleinere Firmen immer weniger aufgrund des schnellen Erneuerungszyklus. Insbesondere größere Verleiher profitieren von neuen "Industrie 4.0"-Lösungen in der Lagerhaltung. Die Pflege der Geräte wird weiterhin weitgehend manuell vorgenommen.

  8. Arbeiten in der Cloud wird selbstverständlich. Gut planbare einzelne Arbeitsschritte am PC können von selbstständigen Crowdworkern ausgeführt werden, deren Einarbeitung die beauftragenden Firmen nichts kostet. Aufträge für solche Jobs werden weltweit vergeben und es wird von den Auftragnehmern eine 24/7-Verfügbarkeit erwartet. Diese Aufgaben sind oft schlecht bezahlt und nur dann lukrativ, wenn neue Arbeiten mit leistungsfähigerer neuer Hard- und Software ausgeführt werden können und noch nicht von Konkurrenten beherrscht werden. Zu solchen Tätigkeiten gehören u.a. fast sämtliche Schnitt-Tätigkeiten, da die damit zusammenhängenden Aufgaben immer genauer spezifiziert werden können und die Arbeit daher auch immer einfacher und standardisierter durchgeführt werden kann. Zur Erzielung besserer Preise ist die Bildung von Teams zu empfehlen, die die Erfüllung der zeitkritischen und qualitativen Anforderungen der beauftragenden Firmen zu 100% garantieren können (Krankheit, Urlaub, ...).

  9. Wenn die Gesamtzahl der Videos steigt - was anzunehmen ist - dann ist z.B. auch mehr Videomarketing, Werbung und Productplacement erforderlich. Es wird insgesamt mehr Nachfrage nach entsprechenden Dienstleistungen geben. Das Video-Content-Marketing muß umgesetzt werden (z.B. fach- und sachgerechte Plazierung in Websites und social media, ...).

  10. In der Planung der Produktion werden viele neue technisch anspruchsvolle Jobs entstehen, da das Verständnis eines automatisierten Workflows viele technische und sehr genaue Eingaben erfordert. Interaction-Designer und Technikverliebte erschaffen neue Workflows.

  11. Neue Berufsbilder entstehen mit mehr Mensch/Maschine-Interaktion. Welche Qualifikationen erwartet werden, kann den Stellenausschreibungen entnommen werden. Die Ausschreibungen größerer Firmen werden sich an allgemein Technikinteressierte richten - mit der Bereitschaft zu einem flexiblen Einsatz und ständiger Fortbildung. Neue Geräte werden bedient werden durch interessiertes und sich weitgehend selbstständig weiterbildendes Personal. Der 'Maschinen-Dompteur' ist gefragt; dieser versteht und entwickelt neue Workflows und kann die Maschinen bedienen. Ein Aufgabenfeld, z.B. für gelernte Mediengestalter, Fotografen, Medientechnik-Studenten, IT-Nerds und andere kreative Köpfe.

  12. Bedienung und Programmierung von medientechnischen Geräten. Beispiele:

    1. Live-Produktion: Erarbeiten sinnvoller Kamerapositionen vor der Sendung, Programmierung der Steuerung, Kamerafahrten, Tests, ...

    2. Aktiv reagierende Kameras mit automatischer Bewegungsverfolgung programmieren, kontrollieren und ggf. korrigieren und steuern

    3. Steuerung ggf. auch durch Gestik und Sprache.

    4. Auch die Erstellung eines eigenen 'Sprechers' bzw. einer eigenen Stimme könnte zu den künftigen Aufgaben eines Mediengestalters gehören.

  13. Die Vermischung redaktioneller und technischer Arbeitsfelder könnte in kleineren Firmen dazu führen, dass letztendlich der Job von Angestellten gemacht wird, welche redaktionelle Kenntnisse haben und sich zusätzlich an die neue Technik heranwagen - man muss dann nämlich nur eine Person bezahlen.

  14. Einsatz vieler Programme / Installation, Aktualisierung/Wartung, Administration/Einstellung von neuer Software.

  15. Arbeit in der Cloud / Datenschutzbeauftragte im Unternehmen müssen den Umgang mit persönlichen Daten - von Mitarbeitern, Protagonisten und Kunden permanent überwachen, Schwachstellen aufdecken und beseitigen.

  16. Gestaltung auf Basis von Vorlagen macht die Arbeit effizienter. Die Kenntnis von Stock-Material ist wünschenswert.

  17. An den Schnittstellen der vollautomatisierten Arbeitsschritte (Mensch/Maschine-Schnittstellen, M2M) entstehen neue Arbeitsplätze (bis auch diese wegrationalisiert sind), z.B.

    1. Überwachung der Produktion. Fehler gibt es 'anfangs' überall und anschließend wieder neue Geschäftsmodelle mit neuen fehlerhaften Arbeitsabläufen.

    2. Dolmetscher zwischen Produktion und IT / Gespräche mit und Wünsche an Elektroniker für Automatisierungstechnik

  18. Da viele einfache Aufträge via Internet kostengünstiger abgewickelt werden könnten (unpersönlich), werden Jobs in der Kundenbetreuung in wenigen Jahren nur noch im Zusammenhang mit Akquise von komplexeren Aufträgen existieren (umfassendes Fachwissen erforderlich). Für einfachere Aufträge reicht auch heute schon das Ausfüllen eines Formulars auf einer Webseite, welches möglicherweise von einem Mediengestalter gestaltet und gepflegt werden kann.

  19. Neue Kundenwünsche erfordern häufig Spezialisten
    (z.B. Drohnenpilot, Programmierung von VFX, ...).

 

4. In der Mediengestalter-Berufsausbildung müssen daher folgende Kenntnisse und Kompetenzen gefördert werden:

  1. Es ist viel Gewicht auf die Schulung von Grundlagen zu legen. Bei Bild- und Tongestaltung werden weiterhin Kompetenzen im Umgang mit Farbe, Fläche, Licht, Objekt, Raum, Proportion, Rhythmus, Kontrast, Komposition usw. benötigt. Auch Dramaturgie-Grundlagen sind nahezu zeitlos. Die technischen Änderungen vollziehen sich aktuell sehr schnell. Erst die Schulung der unveränderlichen Grundlagen ermöglicht das Verstehen der Bedienungsanleitungen und Spezifikationen neuer Geräte.

  2. Kreativität, freies Denken und Experimentieren müssen gefördert fördern, z.B. Projekte mit mehr Spielraum, weiter gefasster Erwartungshorizont, Lehrpläne mit Freiräumen. Teamarbeit fördern; lösungsorientiertes Arbeiten; Kreativitätstechniken zur Ideenfindung und Problemlösung erlernen ( z.B. 5xWarum, Brainstorming, Brainwriting, Mindmapping, Umkehrmethode usw.), Aufgaben erdenken, Lösungen suchen, Arbeit aufteilen und einander zuliefern, Termine einhalten.

  3. Wichtig ist auch insbesondere die Schulung der Herangehensweise an ein neues Projekt mit entsprechend genauer Planung - u.a. für die Kalkulation und die Ausleihe! Hard- und Software werden in Zukunft eher gemietet als gekauft (z.B. Adobe Creative Cloud).

  4. Nicht nur technisch arbeiten, Arbeitsfelder werden breiter! (daher ist z.B. auch die Vermittlung von redaktionellen Kenntnissen sinnvoll)

  5. Internationale Auftragsvergabe und -annahme erfordern Sprachkenntnisse, zumindest Englisch. Auch Kenntnisse nationaler Eigenheiten sind nützlich bei gelegentlichen Kundentreffen.

  6. Größere Bandbreite, geringere Tiefe - nicht Verzetteln in Details - oder Verlängerung der Ausbildung um ein Jahr.

  7. Grundverständnis für Digitaltechnik (allgemein aus Nutzersicht)

    1. Was sind Daten? Wie funktioniert Kodierung?

    2. Datenmengen, Datenformate für Video, Audio, ...

    3. Streams, Dateien, Ablage in der Cloud / Speichertechnik, Archivierung

  8. Mehr Computer-Kenntnisse

    1. Betriebssysteme, PC, Smartphone, ...

    2. Anwendungskenntnisse, Programme, Apps

    3. Programmierkenntnisse

    4. Datenschutz (Software, Einstellungen), Schutz vor 'Hackerangriffen'

  9. Grundverständnis 3D-Objekte, 3D-Modelling

    1. Sowohl die Planungen (z.B. Licht) als auch Objekte in animierten Szenen erfordern immer mehr räumliches Vorstellungsvermögen, z.B. Verwendung von 3D-Modellen für Lichtsetzung und Storyboard.

    2. Objekte, welche für den 3D-Druck erstellt werden, können auch im Video animiert erscheinen. Die zu vermittelnden Kompetenzen sind identisch.

    3. Compositing in 3D

    4. Hologramme

  10. Animationen und Effekte werden immer wichtiger. Benötigt werden ...

    1. After Effects Grundlagen

    2. Entwurf von 3D-Objekten (Cinema4D, Blender, CAD-Tools)
      z.B. auch für Requisite/Kulissenbau => Ausdruck von Objekten mit 3-D Drucker

    3. Programmieren lernen mit After Effects Expression,
      https://www.youtube.com/watch?v=6Um6Fac_O7o

    4. Motion Tracking

    5. Ideen, wie man in Medien z.B. auch Hitze, Wind u.a. für den Consumer realisiert

  11. Mehr Internetkenntnisse (gegenüber Film&Fernsehinhalten)

    1. Websitebuilder-Tools

    2. Cloud Dienste

    3. Streaming-Arten/Video On Demand

  12. Erfassen der Funktionalität unbekannten, neuen Equipments/Software/Hardware; Bedienungsanleitungen/Spezifikationen verstehen und erläutern können (Sicherheitsmaßnahmen); vorsichtiger fachgerechter Umgang, korrekt einrichten/juvon Workflowsstieren/einstellen und kreativ verwenden (Spielraum für Ausprobieren und neue Ideen, vielleicht Unterricht beispielhaft zum Thema Drohnennutzung - Experten wird die Schule nicht ausbilden können).

  13. Genaueste Planung und ggf. Programmierung von Arbeitsschritten.

    1. Storytelling, Vorgaben für Design, Typographie, Dramaturgie, Animationen, ...

    2. Erfassen der Funktionalität aller Schnittstellen eines Workflows - auch M2M Kenntnisse.

    3. Erstellung umfangreicher und sehr genauer Techniklisten für das Projekt (Zulieferung für die Gesamtplanung).

    4. Erarbeitung genauer Kamerapositionen als Vorgabe für die Programmierung (CAD).

    5. Vorgaben für die Tonaufnahme, z.B. Positionierung, Mikrofontyp, Kanäle, Aufnahmeformat, Speicherformat, ...

  14. Urteilsfähigkeit bzgl. der Qualität der Erzeugnisse vollautomatisierter Arbeitsschritte schärfen. Wie sehen die erzeugten Bilder aus? Welche Fehler sind sichtbar? Wie hören sich die Audiotracks an? Welche Fehler sind hörbar? Welcher Art sind die Fehler? Wie kann man die entdeckten Fehler in Zukunft vermeiden?

Anmerkung:

  • Der Umfang des Lehrstoffs kann möglicherweise besser und qualitativ hochwertiger durch die zusätzliche Verwendung von Lehrvideos geleistet werden (z.B. Video2Brain), denn auch Lehren ist z.T. digitalisierbar.

 

Anmerkungen (Lehrkraft)

Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Zusammenstellung der obigen Thesen zur Zukunft der Medienlandschaft auch außerhalb unserer Schule lebhaft diskutiert würden.

Das Thema Digitalisierung stößt im Unterricht auf reges Interesse. Es werden kürzere Video-Beiträge gewünscht (z.B. max. 30Min.) und mehr offene Diskussion (z.B. 1h). Ein alternativer Unterricht könnte auf den Ergebnissen meines Unterrichts aufsetzen. Schüler und Schülerinnen oder Teilnehmer in Diskussionsrunden dürfen ergebnisoffen überprüfen, was sie für möglich halten und spekulieren, was davon in wenigen Jahren Realität sein wird.

Meine persönlichen Eindrücke zur zukünftigen Ausbildung:

  1. Ein verständlicher Wunsch nach dem Kennenlernen neuester Hard- und Software kann nur realisiert werden, indem diese gemietet wird. Aufgrund der Breite der Ausbildung ist ansonsten zu befürchten, dass neue Technik in der Schule schnell veraltet, ohne wirklich genutzt worden zu sein. Wichtig ist die Schulung der Herangehensweise an ein neues Projekt mit entsprechend genauer Planung für die Ausleihe! Software und Hardware wird in Zukunft eher gemietet als gekauft (z.B. Adobe Creative Cloud - auf diesenTrend sollten sich Schulen einstellen. Die Anschaffung von spezieller Soft- und Hardware ist nur bei häufigem Einsatz ggf. zu überlegen. Es ist noch mehr Gewicht auf die Schulung unveränderlicher Grundlagen zu legen, denn die Bedienung spezieller Hard- und Software ist anderweitig nicht verständlich. Ebenfalls zu bedenken: a) Die Kosten für die Anschaffung neuester Systeme sind tendenziell sehr hoch. b) Die Kenntnisse der Lehrer bzgl. neuester Hard- und Software sind schlichtweg nicht vorhanden., d.h. NOGO/unbezahlte zusätzliche ABM für Lehrer => Burnout zu befürchten. Die dringend benötigte ständige Fortbildung des Lehrpersonals könnte z.B. durch häufigere Firmenbesuche und Vorträge von Spezialisten während des Unterrichts unterstützt werden.

  2. Sinnvoller Standard für gute Schulungsmöglichkeiten: Eine hohe Anzahl zyklisch zu aktualisierender Computer + exzellente Netzanbindung mit höchstmöglicher verfügbarer Datenrate (Videodaten-Upload ermöglichen!). Computer veralten schnell; kostengünstige, leistungsfähige Lösungen setzen daher auf etwa 2 Jahre alter Technik auf. Durch Kooperation von Schulen beim Einkauf sind ggf. bessere Konditionen für alle Beteiligten erzielbar.

  3. Der Ausbildungsgang Film- und Video-Editor/in könnte in Zukunft mit dem Berufsbild Mediengestalter/in für Bild und Ton verschmelzen. Der Sinn einer solchen - auf einen Arbeitsschritt in der Videoproduktion eingeschränkten - Ausbildung wird auch scheinbar von den Betrieben nicht mehr gesehen => sinkende Zahlen der Azubis.

  4. Der Ausbildungsgang Mediengestalter/-in Digital und Print weist in Zukunft erhöhte Überschneidungen mit dem Ausbildungsgang Mediengestalter/-in Bild und Ton auf. Beide Berufe treffen sich im Internet - weniger Fernsehen, weniger Druck => mehr Internet/Cloud. Auch hier ist eine Verschmelzung denkbar.

  5. Ein neuer Rahmenlehrplan für Mediengestalter/-in könnte im letzten Jahr der Ausbildung eine Spezialisierung vorsehen, z.B. ...

    1. Web (Internet-Technologie mit Schwerpunkt Gestaltung)

    2. VFX (Visuelle Effekte) u.a.

    3. Video (Kameratechnik)

    4. Audio (Tonstudiotechnik)

    5. Print (Drucktechnik)

    6. Edit (Schnitttechnik)

  6. Die Möglichkeit einer verkürzten Ausbildung sollte gestrichen werden.

  7. Neben dem OSZ KIM gibt es weitere Schulen, die mit zunehmender Digitalisierung der Medienlandschaft inhaltliche Überschneidungen aufweisen könnten:

  8. Informatik als generelles Pflichtfach in der Schule wäre äußerst hilfreich.

 

Was Roboter bereits heute können ...

 

Crowdworking-Plattformen

 

Crowdfunding / Startups

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